Gedenkansprache für P. Ludolf Hüsing OSB 09. Dezember 2018

 Begrüßung

Ich möchte Euch, Sie alle ganz herzlich hier im Benediktshof begrüßen. Wir feiern heute nicht wie gewöhnlich die Eucharistie in unserer Kapelle, sondern hier in unserem großen Tagungsraum der Scheune. Diese Entscheidung mussten wir treffen, weil wir aufgrund der vielen Anmeldungen davon ausgehen mussten, dass die Kapelle zu klein ist. An dieser Stelle möchte ich besonders Dr. Heinz-Georg Surmund herzlich begrüßen. Du hast schon einige Male hier auf dem Benediktshof mit uns Eucharistie gefeiert. Ich freue mich sehr, dass du mit uns heute die Gedenk-Eucharistie für Ludolf feiern wirst. Du lebst in Münster und warst von 1977-1989 Studentenpfarrer hier in Münster und was ich bis gestern nicht wusste, dass dich sowohl Graf Dürckheim als auch Pater Lasalle auf deinem Meditationsweg lange begleiteten.

Ansprache

Im heutigen Lesungstext haben wir gehört, wie im Buch Baruch Jerusalem zugesprochen wird: leg ab, das Kleid deiner Trauer und deines Elends, und bekleide dich mit dem Schmuck der Herrlichkeit, die Gott dir für immer verleiht. Das sind schon gewaltige Worte. Mich erinnern diese Worte an ein Gespräch mit Ludolf. In dem Gespräch entschied er, dass er sich keiner weiteren Operation unterziehen wollte. Damit stand fest, dass er in absehbarer Zeit sterben werde.

Er sagte zu mir: „Christoph, alles was war, dürfen wir loslassen. Es ist vorbei. Es ist richtig und gut sich nach vorne auszurichten und ich werde bald eingehen in die Herrlichkeit Gottes“.

Diese Worte sprechen von einer tiefen Zuversicht im Angesicht des Todes.

Im Evangelium hörten wir von der Berufung des Johannes, der in die Gegend am Jordan zog und dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden verkündigte. Er war ein starker Mann des Wortes.

Im Prolog des Johannesevangeliums lesen wir zu Johannes dem Täufer: „Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht…. Er rief: … Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade…. Die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus…. Der einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“.

Wie Johannes, war Ludolf auch ein starker Mann des Wortes, an ihn wollen wir jetzt besonders denken und ihm danken. Und wir kommen hier zusammen, um unsere Überzeugung und unseren Glauben zum Ausdruck zu bringen, dass wir eingebettet sind in die göttliche Gegenwart, wie sie uns Jesus Christus vermittelt hat.

Ludolf’s Lebensweg

Ludolf wurde am 28. Februar 1936 geboren.

Mit 24 Jahren, 1960 legte er seine ewige Profess ab.

Danach folgten Theologiestudium und Priesterweihe. Zurück in seinem Kloster begann er in der Jugendbildungsstätte seine Seelsorgearbeit. Er merkte im Beichtstuhl und in der Arbeit mit den Jugendlichen bald, dass ihm psychologische Grundlagen und Handwerkszeug fehlten.

1972 ging er deshalb nach Innsbruck und studierte Pastoralpsychologie. In seiner Abschlussarbeit, die sich mit den Tagen religiöser Orientierung im Rahmen seiner Jugendarbeit in Gerleve befasste, entwickelte er seine Seelsorgearbeit weiter. Während seines Studiums ließ er sich auch auf eine Freudsche Psychoanalyse ein.

Zurück in Gerleve (1975) nahm er seine Arbeit in der Jugendbildungsstätte wieder auf. Die wesentlichen Grundlagen seiner Seelsorgearbeit konkretisierte er immer weiter. Er fasste sie unter den Begriffen: Selbsterfahrung-Seinserfahrung-Glaubenserfahrung zusammen. Neben den Tagen religiöser Orientierung gründete er Gruppen wie die Osterzellen und andere fortlaufende Gruppen mit thematisch unterschiedlichen Inhalten.

In dieser Zeit lernte ich Ludolf kennen. Ich war damals 20 Jahre alt. Er nahm mich bald in seinen Mitarbeiterkreis auf. Es folgten 42 Jahre, die ich mit Ludolf zusammenarbeitete.

1984 folgte mir Ludolf nach Todtmoos-Rütte zu Karlfried Graf Dürckheim. Er wurde dort Mitarbeiter. Dort erschloss sich ihm die Eucharistiefeier tiefer und umfassender. Er feierte dort regelmäßig für die Mitarbeiter und Gäste Eucharistie. Karlfried Graf Dürckheim kam immer sehr gerne zu seinen Gottesdiensten. Ende 1985 wurden unsere Überlegungen, ein eigenes Zentrum in Münster zu gründen, konkreter. Ludolf hatte diese Vision schon Jahre zuvor. Er hatte mich schon 1981 gefragt, ob ich mit ihm ein solches Zentrum gründen wolle. Wir kamen mit Karlfried Graf Dürckheim und Maria Hippius Gräfin Dürckheim darüber ins Gespräch. Sie unterstützten unser Vorhaben sehr und 1986 gründeten wir den Benediktshof.

Frau Dr. Maria Hippius Gräfin Dürckheim feierte mit uns das 5-jährige Jubiläum. Dr. Rüdiger Müller war Festredner beim 20-jährigen Jubiläum und Pater Anselm Grün beim 25. Jubiläum.

1997 zog der Benediktshof von Mauritz-Lindenweg in Münster auf die jetzige Hofstelle hier in Handorf. Ludolf lebte und wirkte hier. Immer mehr Menschen schlossen sich uns an. 2008 wurde Ludolf sehr krank. Diagnose: Plasmozytom, eine Blutkrebserkrankung, die nicht heilbar ist. 10 Jahre lebte er mit dieser Krankheit. In den letzten Jahren sagte er mehrmals: „Ohne Karl-Heinz Lux meinen Heilpraktiker würde ich sicher nicht mehr leben, denn statistisch bin ich schon längst tot“.

Ludolf hatte sich von dem heftigen Einbruch der Erkrankung noch nicht ganz erholt, als er 2009 die Kerngruppen gründete. 2006 hatte ich die Leitung des Benediktshofes übernommen. Ich war 1. Vorsitzender, er zweiter. Ich bat ihn, mit der Gründung der Kerngruppen noch zu warten, bis es ihm etwas besser gehe. Keine Chance, wenn Ludolf sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann führte er es mit seinem Bauch aus und zwar ganz.

2010 schied Ludolf aus dem Vorstand aus und gab damit alle Leitungsfunktionen auf. Es fiel ihm sehr schwer, aber er sah ein, dass es für die Entwicklung des Benediktshofes richtig war. Seitdem wirkte er als Spiritual im Benediktshof mit. Um ihn herum bildete sich ein Freundeskreis, durch den der Seelengarten entstand. In Gottesdiensten, in seinen Briefen, in seinen seelsorglichen Gesprächen, im Rahmen der Ausbildung christlich-initiatische Wegbegleitung und Kerngruppen, in Begegnungen in und um den Benediktshof war es ihm immer ein Anliegen die Botschaft Jesu Christi uns und allen Menschen nahezubringen. Er sprach immer wieder Wanderer an, wenn er mit seinen beiden Stöcken um den Benediktshof unterwegs war: „Glauben Sie an das ewige Leben“? fragte er sie gerne und es entstanden oft sehr besondere Gespräche und um 18:00 Uhr läutete, wann immer er es konnte, für uns und die ganze Welt den Angelus.

Am Sonntag den 11. November, nach einem Gottesdienst hier auf dem Hof, schlief Ludolf um 13:50 Uhr im Hospiz Lebenshaus, ganz in der Nähe vom Benediktshof, in den Händen seines Freundes Karl-Heinz Lux ruhig ein.

 

Birgit bittet jetzt alle anwesenden einen Satz oder ein Wort des Dankes an Ludolf auf die, auf dem Stuhl liegende Karte zu schreiben.

Anschließend lesen Birgit und Angela einige Ausschnitte aus Kondolenzschreiben an den Benediktshof und Christoph vor.

 

Kondolenzschreiben

Birgit: Seine Klarheit, seine Eindrücklichkeit und Präsenz und seine spirituelle Botschaft, die er so nah und konkret vermitteln konnte, haben mir in den 17 Jahren, die ich ihn erlebt habe, sehr viel gegeben. Diese seine Art hat wesentlich dazu beigetragen, dass für mich das Göttliche konkreter wurde. Dabei denke ich an den Wesenskern und an seine Aussage: „ich in dir, du in mir und wir in uns“. Das ist in all den Jahren die Benediktshof Tragkraft für mich. Ein Geschenk, für das ich von Herzen dankbar bin und es als tragende Säule weiter pflegen werde. So bleibt die Erinnerung an Ludolf lebendig. (Lucia)

Angela: Ich traf Ludolf 1996 zum 1. Mal in euren neugestalteten Räumen des Benediktshofes. Sein tiefer Glaube an die Liebe Gottes, seine Wahrhaftigkeit im Glauben haben mir einen Weg zur Gottesliebe eröffnet. Dafür bin ich ihm dankbar. Ich habe mich von ihm gesegnet gefühlt, er war ein Segen für mein Leben. Der Benediktshof wurde für mich zur geistlichen, spirituellen Heimat. (Gisela)

Birgit: Ich hatte wenige Begegnungen mit ihm – 2 davon waren wegweisend für mich und wirken in verschiedensten Färbungen in mir weiter. Gäbe ich diesen Begegnungen eine Überschrift sie lautete: Heimat finden in dir. (Sabine)

Angela: mit seinen Worten in der heiligen Messe oder in den Leibspürübungen konnte er uns tief im Inneren erreichen. Man merkte, dass es ihm stets um das Ganze ging: die eigene Würde aus der Sicht des Evangeliums (wieder) zu entdecken und dann auch daraus als befreiter und erlöster Mensch zu leben. Sein Mut, in die Eigenständigkeit zu gehen, zeugt von seinem tiefen Verwurzeltsein in Gott und einem unbedingten Vertrauen. Gemeinsam mit dir, Christoph, hat er einen neuen Weg eingeschlagen: eine Spiritualität, die den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist umfasst. Viele Male durfte ich und viele andere Menschen in euren Kursen erfahren, wie ihr beide mit großer Geduld, Einfühlungsvermögen und Kompetenz tief gehende Erfahrungen ermöglicht haben. Sie führten mich zu einer neuen Sichtweise meines Lebens und gaben mir Stärke, Mut und Zuversicht. Ein ganz großes Danke dafür! (Marita)

Birgit: 3 Wochen vor seinem Tod konnte ich Pater Ludolf auf der Palliativstation des Sankt Franziskus Hospitals besuchen… Es war ein tiefes und bewegendes Gespräch, in dem Pater Ludolf ein eindrückliches Zeugnis seiner Christus-Verbundenheit gegeben hat. Dieses Gespräch werde ich sicher mein Leben lang nicht vergessen.

Pater Ludolf hat zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Benediktshofes vielen Menschen für ihr Leben entscheidend geholfen und den Zugang zum Glauben erschlossen. Möge er sich nun selbst an der ewigen Gemeinschaft mit Gott freuen! (Stefan)

Angela: Ludolf war in gewisser Hinsicht seit 2010, als ich ihn bei den sommerlichen Exerzitien kennenlernte, ein „Türöffner“ für mich.

Seine klaren Fragen und auch Anfragen, seine oftmals sehr pointierten Bemerkungen und Sichtweisen, die sicherlich aus seiner eigenen Lebens- und auch Leidenserfahrung mit Kirche und Kloster erwachsen waren, ließ mich manches Mal zwar den Atem anhalten, half mir andererseits aber auch, mich und meinen eigenen Weg klarer zu sehen. Gut erinnere ich mich noch an eine der Kurseinheiten, in denen wir ja immer wieder unsere Lebens-Sinnperspektive benennen sollten, an seinen, spontanen, in fast bestimmender Tonlage vorgetragenen Vorschlag, ich solle doch zudem „Frucht bringen in Geduld“ die „Entschiedenheit“ dazu nehmen. Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es will mir scheinen, dass er selbst seinen Weg in einer sehr klaren Entschiedenheit gegangen ist, wissen, dass ein Vorwärtskommen nicht allein von der eigenen Willensstärke abhängig ist, immer Ausschau halten, wer diesen Weg als Weggefährte und Weggefährtin mitgehen möchte. (Andreas)

 

Ansprache weiter: persönlicher Einblick von Christoph

Ich gehe noch einmal zurück in das Jahr 1985. Es gab zwischen Ludolf und mir mal wieder eine heftige Auseinandersetzung.

Ludolf, jemand der sehr genaue Vorstellungen hatte, wie etwas zu sein hat und andere Menschen motivieren konnte, seine genauen Vorstellungen und Visionen konkret umzusetzen.

Ich jemand, der gerne erst einmal abwartet, um zu schauen, wie etwas vielleicht sein oder werden könnte und in Situationen, die schwierig oder sogar verfahren zu sein scheinen, doch eine Möglichkeit entwickeln kann, eine gemeinsame Lösung zu finden. Ich, eher ruhig und abwartend, er dynamisch aktiv und fordernd.

Nun ja, ich weiß gar nicht mehr genau worum es in dieser Auseinandersetzung ging, aber mir reichte es, mich immer wieder mit Ludolf auseinandersetzen zu müssen. Mir war in diesem Moment ganz klar: „Ludolf, es geht für mich nicht mehr mit uns beiden, ich möchte mich von dir trennen“. Zu dem Zeitpunkt kannten wir uns 8 Jahre und eine solche Situation hatte es vorher und hat es später nicht mehr gegeben.

Wir konnten beide die folgende Nacht nicht schlafen, mir ging es aber gut mit dieser Entscheidung. Als wir uns am nächsten Vormittag wieder trafen, wir waren beide noch sehr betroffen, sagte Ludolf zu mir: „Christoph, ich kann dich schon verstehen, aber ich kann nicht anders, ich bin so“.

Es kam von ihm keine Entschuldigung, die ich aufgrund unserer Auseinandersetzung von ihm erwartet hatte, aber die Art und Weise wie Ludolf mit meiner Entscheidung umging und wie er mir sagte, dass er nicht anders konnte, sondern so ist, hatte damals in mir eine neue Tür geöffnet, das war für uns beide ein Neuanfang, aus dem letztlich der Benediktshof entsprang. Dazu werde ich gleich noch etwas mehr sagen.

Konkret ist der Benediktshof am 7. April 1986 durch eine konstituierende Sitzung mit 8 Mitgliedern rechtlich ins Leben gerufen worden. Ludolfs Vision von einem Seelsorgezentrum, das die Menschen in der Tiefe ihres Wesens erreicht: am 4. November 1986 wurde sie für ihn und uns Wirklichkeit.

Ausblick und Perspektiven für den Benediktshof

Ich bin in den letzten Wochen immer wieder gefragt worden: „Wie geht es mit dem Benediktshof jetzt, wo Ludolf nicht mehr da ist, weiter?“ Und es schwang eine wirkliche Unsicherheit über die Zukunft des Benediktshofes in dieser Frage mit. Mich lässt diese Frage ganz ruhig. Der Benediktshof ist nicht mein Hof. In der Auseinandersetzung mit Ludolf, von der ich vorhin erzählte, in der sich in mir eine Tür geöffnet hat, die mir ermöglichte, mit Ludolf den Benediktshof zu gründen, schwang etwas oder jemand Drittes mit. Dürckheim sprach in diesem Zusammenhang von dem Numinosen oder dem Göttlichen. Für mich ist es das Göttliche oder Gott, das sich mir in der Person Jesu Christi auf eine besondere Weise erschließt. Jesus sagt wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Ich bin davon überzeugt: Er wirkt und gestaltet in dem Beziehungsraum Benediktshof mit. Ludolf sprach in diesem Zusammenhang vom Grundstein Jesus Christus. In unserer Satzung, die wir 2010 erneuert haben, ist das ausdrücklich formuliert. Wir haben einen gut funktionierenden Trägerverein, ebenso einen gut funktionierenden Vorstand, die Hofbewohner tragen den Hof auf eine ganz besondere Weise mit, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl in unserer inhaltlichen Arbeit wie in unseren Verwaltungs- und Hauswirtschaftsbereichen, alle Mitgliederinnen und Mitglieder der Kerngruppen, der gesamte Förderverein mit Vorstand und seinen Mitgliedern, alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und ganz besonders unsere Gäste und Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer. Sie, oder besser wir alle sind Bausteine des Benediktshofes. Und das besondere ist: wir sind nicht allein! Wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen.

An dieser Stelle möchte ich Ludolf ausdrücklich danken, dass er sein ganzes Leben und damit seine tiefe Prägung, die er durch seine Beziehung zu Jesus Christus erfahren hat, in den Dienst des Benediktshofes gestellt hat. Er und alle Verstorbenen, die mit dem Benediktshof verbunden sind, werden auf ihre besondere Weise mitwirken, dass der Benediktshof weiterhin ein Raum der Begegnung und Heilung bleibt. Und jeder hier in diesem Raum kann auf seine Weise sich auf den Benediktshof einlassen und ihn mitgestalten, sodass er immer mehr ein Ort wird, wo Menschen miteinander unterwegs sind, um Zeuge des Überweltlichen in der Welt zu werden.

Wir sind in der Adventszeit: Zum Abschluss möchte ich Ludolf zu Wort kommen lassen: ich zitiere aus seinem Adventbrief von 2012:

„Was könnten wir als Benediktshofgemeinschaft, der doch viele sich zugehörig fühlen, in dieser Welt zum großen Leben hin bewegen, wenn wir aus diesem göttlichen Wurzelgrund, aus unserem göttlichen Ursprung heraus lebten! Wenn wir konsequent auf das Ziel „ewige Neugeburt“ hin leben! Und zwar ganz konkret, bis ins Leibliche hinein. Alles abstrakte Erkennen ist welkes Zeug, wenn es nicht konkret wird. Wenn es aber verwandelnd in die Alltagsrealität eingreift und so anschaulich und sinnlich wird zum Besseren hin, kann es reiche Frucht bringen. 

Diese Konkretion, die Einfleischung des Ja wird so schön besungen im vertrauten Lied aus unserem Gotteslob:

„Suchen und fragen, hoffen und sehn, miteinander glauben und sich verstehn,
lachen, sich öffnen, tanzen, befrein… auf unsere Armut lässt Gott sich ein…
Planen und bauen, Neuland begehn, Leben für viele, Brot sein und Wein.
So spricht Gott sein Ja,
so stirbt unser Nein“.“

Gotteslob Nr. 883

 

Benediktshof, den 09.12.2018

Christoph Gerling