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Guten Tag Besucher, Liebe Freundinnen und Freunde des Benediktshofes,
Veränderungen stehen an und liegen in der Luft. Das gilt auch für den Newsletter. Birgit Böddeling und Walter Behrens, die den Newsletter drei Jahre verfasst und gestaltet haben, wollen sich ein Stück weit entlasten. So entstand die vorliegende Form des Newsletters. Der Rahmen bleibt (vorerst) wie früher. Der Mittelteil wird gefüllt mit verschiedenen Beiträgen von Menschen, die dem Benediktshof nahestehen. Der Newsletter wird dadurch bunter, weil die Themen und die sprachliche und gestalterische Form der Beiträge den Autorinnen und Autoren der Beiträge überlassen ist. Die Beiträge können bei Interesse als PDF geöffnet werden.
Wer selber zu einem Thema, das natürlich mit dem Benediktshof in Verbindung stehen sollte, einen Beitrag schreiben möchte, ist herzlich dazu eingeladen.
Wir wünschen allen unseren Lesern eine lebendige und hoffentlich gesunde Sommerzeit.
Das Team des Benediktshofes.
 Foto: © Benediktshof Münster
Der Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi
Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen. Dir allein, Höchster, gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest. Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz: Von dir, Höchster, ein Sinnbild.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, klar und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer, durch das du die Nacht erleuchtest; und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen und Krankheit ertragen und Drangsal. Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch lebend entrinnen. Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben. Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen, denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobt und preist meinen Herrn und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut
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Inhalte
Neuigkeiten vom Benediktshof
Aus dem Leben der Benediktshof-Gemeinschaft
Programmhinweise und Ankündigungen
Impuls
Neuigkeiten vom Benediktshof
Zukunftswerkstatt
Am 12. März ging mit einer ganztägigen Veranstaltung im Gemeindezentrum in Angelmodde die „Zukunftswerkstatt Benediktshof“ an den Start. Unter der Moderation von Andrea Tenorth wurden am Vormittag verschiedene grundsätzliche Themen für einen Erneuerungsprozess in einem abwechslungsreichen Stationenwechsel erlebbar und inspirierend behandelt. Der Nachmittag war dem Einstieg in das Kreismodell gewidmet. Anhand eines Fragenkatalogs konnten sich Interessierte mit den verschiedenen Aufgabenbereichen des Benediktshofs auseinandersetzen. Es gibt schon einige Kreise, die die Arbeit aufgenommen haben: Liturgiekreis, Kreis für initiatische Arbeit, Exerzitienkreis, Programmkreis, Kreis für Ausbildung, Haus&Hof-Kreis.
Am 16. Oktober soll die Zukunftswerkstatt fortgesetzt werden. Alle, die an der Arbeit des Benediktshofes interessiert sind und die sich dafür einsetzen möchten, sind dazu eingeladen (auch wer beim ersten Treffen nicht dabei war).
Ostergottesdienst
Wie schon im letzten Jahr haben wir den Ostergottesdienst draußen auf der Wiese vor der Scheune mit Pfarrer Jürgen Streuer festlich gefeiert.
 Foto: © Benediktshof Münster
Besonders war in diesem Jahr, dass Birgit Böddeling am gleichen Tag 70 Jahre alt geworden ist. Nach der herzlichen Gratulation gab es noch Sekt und Schokohasen (die Birgit extra aus Aachen mitgebracht hatte).
Sich neu finden im biblischen Wort ®
In der Coronazeit hat Birgit Böddeling „Sich neu finden im biblischen Wort®“ online angeboten. Das ist so gut angenommen worden, vor allem auch von Menschen, die weiter weg wohnen und sonst gar nicht teilnehmen konnten, dass Birgit sich entschlossen hat, dieses Angebot beizubehalten.
Im Advent ‘21 hat eine einjährige Fortbildung in der Methode „Sich neu finden im biblischen Wort®“ begonnen. Geleitet wird die Fortbildung von Angela Angenendt- Asdonk, Birgit Böddeling, Mechtild Sansen und Steffi Hobuß. Diese zertifizierte Fortbildung endet mit der Feier des Aussendungsgottesdienstes am 31.Juli ’22.
Steffi Hobuß hat ein Praxisbuch zu der (inzwischen geschützten, deshalb das ®) Methode verfasst, das Ende 2022 erscheint.
Friedensgebet online
Seit dem 3. März laden Astrid Gassmann und Birgit Böddeling ein zum Friedensgebet online, Donnerstags von 21 Uhr bis 21.30 Uhr. Wer teilnehmen möchte, sende eine Mail an birgitboeddeling@yahoo.de.
„Was ich ganz erstaunlich fand und womit ich überhaupt nicht gerechnet habe, war, dass sich über ein digitales Medium so eine schöne, meditative Stimmung entfalten kann. Und ich mich mit den anderen durch diese, etwas andere Gebetsgemeinschaft trotzdem verbunden gefühlt habe. Danke!“ schreibt eine Teilnehmerin nach ihrem ersten Abend.
Abschied von den Langzeitgästen
Im Juli beenden Doris Marti und Brigitte Delporte ihren einjährigen (bzw. fast einjährigen) Einzelaufenthalt auf dem Benediktshof. Ihre Präsenz und ihre Mitarbeit war ein großer Gewinn für den Hof. Wir danken ihnen dafür und wünschen ihnen einen gesegneten weiteren Weg
Aus dem Leben der Benediktshofgemeinschaft
Wir freuen uns, Euch und Ihnen hier einige engagierte, lesens- und sehenswerte Berichte zugänglich machen zu können und empfehlen sie gerne Deiner/Ihrer Lektüre:
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Der Exerzitienkreis hat ein Fortbildungswochenende miteinander im Kloster Jakobsberg erlebt. Ein Bericht mit Eindrücken, Erfahrungen und Fotos. (pdf)
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Eine Teilnehmerin erzählt in Worten und Bildern von ihren Erfahrungen in „Einzelexerzitien in Gemeinschaft“ und in der Webwerkstatt. (pdf)
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Steffi Hobuß hat mit einigen anderen WeggefährtInnen vom Benediktshof an Wander-Exerzitien in Assisi teilgenommen und ein bebildertes Tagebuch geschrieben. (pdf)
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Der AK Mystik und Widerstand gestaltet 4x im Jahr ein Politisches Nachtgebet. Hier schreibt eine Mitstreiterin über ein vergangenes und über die Prozesse hin zum nächsten Politischen Nachtgebet. (pdf)
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Plakat: Politisches Nachtgebet am 5.8.22 (pdf)
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Moment-Aufnahmen aus der Weggemeinschaft (pdf)
Programmhinweise und Ankündigungen
12.08.22 - Werde wer du bist - finde deine Stimme - Perlen und AtemklangGesang - Körper- und Wahrnehmungsübungen zu Atem-Klang-Gesang und kurze Impulse zu den Perlen des Glaubens.
26.08.22 - Lebensworte - Das Wort im Leben - leben im Wort - Ein Wochenende zur kreativen Lebensspurensuche mit einem persönlichen Bibelwort
02.09.22 - Yoga - Retreat - In diesem Workshop schließen wir die Augen, lassen es still werden in und um uns herum, atmen und spüren in uns hinein.
05.09.22 - Entdecke die Quellen in Dir - Kreative Exerzitien - Diese Woche bietet Raum zur Neubesinnung auf sich selbst und zum Aufspüren verborgener Quellen der Kraft in mir
05.09.22 - Weben und mehr - kreative, spirituelle Auszeit - Diese Tage bieten Raum, wieder bei sich anzukommen, die eigene Mitte zu finden und im kreativen Tun dem eigenen Faden des Lebens nachzuspüren.
10.09.22 - Lichtenberger Methode für Sängerinnen und Chorleiterinnen - Die Lichtenberger Methode für angewandte Stimmphysiologie wird im Einzelunterricht in der Gruppe geübt.
16.09.22 - Die Weisheit im Märchen erleben - Aufstellung und malen zu einem Märchen - Es geht um dich und das, was ein Märchen in dir bewegt. In Aufstellungen einzelner Szenen erlebst du dich in einigen Märchengestalten.
14.10.22 - Maria als Wegweiserin zu zeitgemäßer, weiblicher Spiritualität - Maria hat in der christlichen Heilsgeschichte einen ganz besonderen Platz. Wir begegnen ihr in Bibel und Tradition in vielen starken, faszinierenden Wortbildern und Darstellungen
28.10.22 - Zen Meditationsretreat - Stirb und Werde - In diesen Tagen werden wir, durch die Übung des Loslassens aller Gedanken und Vorstellungen, beim aufrechten Sitzen in Stille (Zazen), uns für die Erfahrung im jeweiligen Augenblick öffnen
Impuls
„Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel.“ (Albert Schweitzer)
Das Gegenwärtige konfrontiert uns wahrlich mit reichlich Einsichten, was unser Sein als Mensch und Menschheit betrifft. Das nüchterne Auge erkennt in dem, was ist und auf uns zukommt, ein Kaleidoskop des Schreckens. Das pandemische Außer-Kraft-Setzen der sogenannten Normalität und der für selbstverständlich gehaltenen Rechte und Freiheiten; der radikale Wandel der klimatischen Verhältnisse; das Sterben von Natur und unzähliger Arten; das unvorstellbar auseinander klaffende Verhältnis von Reichtum und Armut, Überfluss und Elend; die suizidale Uneinsichtigkeit und Bequemlichkeit einer Gattung, die in ihrer (auch kollektiven) Egomanie an Unersättlichkeit zu ersticken droht. Worauf könnte in diesem Wimpernschlag der terranen Evolution Zuversicht gründen?
Was wir Zuversicht nennen, hat nichts mit Realitätsverweigerung zu tun. Gerade die Risiken der Existenz geraten vielmehr nie aus dem Blick, sind sie doch der Ausgangspunkt für eine Zukunftsperspektive, die dem wahrscheinlichen negativen Ausgang eine konstruktiv positive Grundhaltung gegenüberstellt. Missverstehen wir das bitte nicht als unbegründeten oder gar naiven Optimismus. Denn dahinter stecken eine reflektierte Abwägung und ein Kalkül, die sich mit der Entschlossenheit verbinden, konsequent lösungsorientiert zu denken und wenn möglich auch zu empfinden. Wer in der Zuversicht lebt, lässt sich die Grundannahme eines positiven Ausgangs, einer darauf bezogenen Orientierung und entsprechenden Handelns nicht aus der Hand nehmen. Lebensbejahung, Lebensfreude und ein pragmatischer Lebensmut greifen ineinander. Gegründet sind sie in einem existentiellen Urvertrauen. Berechtigt mag man hier nun fragen, was denn „positiver Ausgang“ meine, wenn doch absehbar ist, dass so viele Dinge den Bach hinuntergehen. Nun, positiv sollte nicht mit der Illusion verwechselt werden, es werde wieder so, wie es einmal war, oder es entwickele sich doch alles so, wie ich es erträume und erwarte und das alles ohne Veränderungs- und Wachstumsschmerz… Zuversicht, etwa inmitten einer Pandemie wie der, die uns ergriffen hat, meint zunächst, den damit verbundenen Schwierigkeiten standzuhalten, sich nicht desillusionieren zu lassen und nicht die Segel des Urvertrauens mitten im Sturm der Wandlung vor lauter Angst einzuholen. Sie führt in das Hindurch und richtet den Blick auf das Neue, das auf Enthüllung und Verwirklichung wartet. Und sie behält diesen Blick bei, selbst wenn im Nebel noch keine Konturen erkennbar werden. Wer Zuversicht in sich trägt und in dieser Haltung anderen Menschen begegnet, lässt sich nicht zum Opfer der Verhältnisse machen. Er glaubt an das, was ihn stärkt und interveniert allein schon dadurch konstruktiv in das Geschehen und die mentalen Felder anderer Menschen.
Hinsichtlich zahlreicher Entwicklungen müssen wir akzeptieren lernen, dass sie nicht nach unseren Wünschen ausgehen, und dass sie mit Schmerzen und gravierenden Verlusten bei Mensch und Mitwelt verbunden sein werden. Doch selbst dann gibt es überall Spielräume und Fenster der Ermöglichung zu entdecken, die vielleicht zu völlig neuen Perspektiven führen. Das Erspüren solcher Spielräume und Fenster schwächt die Angst, etwas zu verlieren, eine Angst, die uns klein macht und klein hält.
Zuversicht im aufrechten Gang ist eine Lebenshaltung. Sie kann gelernt und in jedem Augenblick neu eingeübt werden. Wenn diese Weltzeitstunde etwas von uns fordert, dann dieses. Das Vergehen auch der größten und entwickeltsten Kulturen in der Geschichte hängt mit einem Verlust an kreativer, pragmatischer und vertrauender Zuversicht zusammen, die unendlich mehr ist als der Drang zum Festhalten und Konservieren.
Menschen, die inmitten eines sich abzeichnenden oder bereits vollziehenden Desasters trotzdem Zuversicht in sich tragen, sie ausstrahlen, kommunizieren und damit anstecken, sind die wahren Heldinnen und Helden des Alltags, die das Leben so dringend braucht.
Prof. Dr. Claus Eurich, März 202
Impressum
Benediktshof - Christliche Meditations- und Begegnungsstätte e.V.
Verth 41, 48157 Münster Tel: (0 25 04) 73 40 - 0 E-Mail: muenster@benediktshof.de
Vereinsregisternummer VR 2837 Amtsgericht Münster.
Über Rückmeldungen freuen sich: Birgit Böddeling und Walter Behrens (Redaktion des Newsletters).
Verantwortlich im Sinne des 5-7 TMG: Jochen Elbertzhagen
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